Der Shootingstar, der mit der ersten Veröffentlichung gleich durch die Decke geht, ist selten. Wer setzt schon vom ersten Buch hunderte, tausende oder sogar zehntausende Exemplare ab? Und sollte das dennoch gelingen, so besagen die schriftstellerischen Weisheiten, dass die Bestätigung eines Bestsellers mit dem zweiten Buch schier unmöglich ist. Egal wie eine Autor:innen-Karriere verläuft, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass zum einen oder anderen Zeitpunkt externe Förderung nötig ist. Entsprechend gehören Kenntnisse der Förderungslandschaft zum Rüstzeug einer Schriftsteller:in.

Der Glücksfall: Mäzen:innen
Manche Schriftsteller:innen haben Glück. Eine persönliche:n Mäzen:in macht das schriftstellerische Leben einiges einfacher. Bestimmt lohnt es sich, nach Menschen Ausschau zu halten, die vom literarischen Schaffen begeistert sind und über finanzielle Ressourcen verfügen, dieses unterstützen zu können. Wenn dabei auch nicht gerade ein Lebensunterhalt herausspringt, so kann es dennoch sein, dass da und dort auf unkomplizierte Weise Druckkosten übernommen werden. Vielleicht liegen punktuell sogar Lebenshaltungskosten drin oder Hilfe in einer akuten finanziellen Notlage. Aber natürlich ist es auch herausfordernd, vom Wohlwollen einzelner Personen abhängig zu sein. Eine solche Beziehung erfordert viel Fingerspitzengefühl.
Der Normalfall: Stiftungen
In aller Regel tauchen solche Menschen aber nicht einfach so auf. Also hilft es, einen Blick auf die Förderlandschaft zu werfen und sich nach und nach einen Überblick zu verschaffen. Neben staatlichen Förderinstrumenten gibt es private Stiftungen und gerade in Notlagen auch die Möglichkeit, Unterstützung bei Verwertungsgesellschaften zu finden.
Im Bundesland Sachsen vergibt die Kulturstiftung des Freistaats Sachsen neben Reise- und Residenzstipendien einmal jährlich Arbeitsstipendien. Abgesehen von Stiftungen auf Länderebene, die es in jedem Bundesland gibt, fördert der Deutsche Literaturfonds das literarische Schaffen auf Bundesebene.

Häufig regional, bisweilen aber auch national, unterstützen private Stiftungen die literarische Arbeit. Bei der Suche nach Stiftungen hilft die Plattform Stiftungssuche, auch wenn die kostenlose Nutzung eingeschränkt ist. In Buchform (meist in Bibliotheken zugänglich) gibt es das Stiftungsverzeichnis. Mehrere hundert Stiftungen sind überdies im Stiftungszentrum gebündelt.
Tipps für die Antragsplanung
Vor dem Stellen von Anträgen lohnt es sich, alle Ansprechpartner ausfindig zu machen, die für ein bestimmtes Projekt in Frage kommen. Die möglichst breite Streuung eines Förderantrags erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, gefördert zu werden, sondern reduziert auch den Arbeitsaufwand pro Antrag. Deswegen hilft es, systematisch vorzugehen und die Arbeit an einem Projekt frühzeitig mit den Antragsfristen und den Antragsbedingungen abzustimmen.
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